44 LENINGRAD

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44 LENINGRAD

Es regnet nie, wenn sie spielen…

…am Anfang war der Beat. Der Off-Beat, der zwischen dem Osten und dem westlichen Pop, zwischen der Polka-Sphäre und dem Ska-Universum schon immer eine heimliche Brücke geschlagen hat. Nur hat erst eine Mauer fallen, ein Bildersturm aufziehen und ein aufkratzendes Jahr ins Land gehen müssen, bis jemand den schmalen Steg über den Folklore-Graben beschritt. Der angelsächsischen Coolness den Rücken kehrte, um auf das slawische Moll zu tanzen, auf die russische Seele anzustoßen und sich am Pathos des Bolschewismus zu berauschen.
Entstanden ist auf der einsamen Reise nach Osten eine eigene musikalische Sprache, die 44 Leningrad schon seit 1992 „Russian Speed Folk“ nennen. Seit Kaminers Russendisko und die Klezmer-Balkan-Welle die deutschen Clubs in Beschlag genommen haben, weiß eine breitere Öffentlichkeit um dien Charme der eklektizistischen Mischung aus Ska, Punk, Polka und Folklore. Der Nachahmer gibt es viele, doch auch nach 20 Jahren klingen die Potsdamer nach Original. Acht Tonträger hat die Gruppe inzwischen veröffentlicht, 600 Konzerte vor 80.000 Besuchern gespielt, 600 Liter Wodka verdrückt, 12 Musiker und ein Akkordeon verschlissen – und acht Kinder geboren. Und noch ist kein Ende der Reise abzusehen.

Foto: Band